Unsere Welt ist so schnelllebig geworden, ganz nach dem Motto: „Höher, schneller, weiter“, nur nichts verpassen. Dazu noch jede Menge Digitalisierung, Medien, Konsum. Selbst die Kinder werden von einem Termin zum anderen kutschiert & da nehme ich mich auch nicht raus. Meine beiden Kinder haben zwischen 3-4 Termine mittlerweile in der Woche. Schrecklich & wunderbar zugleich, denn sie haben die Möglichkeiten. Meine Tochter singt im Chor & möchte jetzt noch Querflöte ausprobieren, sie spielt Handball & alle 2 Wochen kommt der Reitunterricht dazu. Mein Sohn liebt Leichtathletik, er geht gerne zu den Pfadfindern & jetzt möchte er noch Schlagzeug & Hockey ausprobieren. Schon beim Schreiben bleibt mir die Luft weg & ich frage mich, wie es passieren konnte, dass sich so viele Termine angesammelt haben. So bleibt doch keine Zeit mehr für Familiennachmittage oder Freundesbesuch. Aber, da ich dies zu viel finde, müssen sich die Beiden auf 3 Termine die Woche beschränken, auch wenn ich das noch zu viel finde. Mal schauen, wo die Reise hingeht & solange sie Freude dabei haben, ist alles gut.
Jetzt zum eigentlichen Thema: Glücksmomente erkennen & wertschätzen oder wieder wahrnehmen lernen!!! Auch sie als Erwachsene haben sehr wahrscheinlich einen Termin nach dem anderen und ruck zuck ist ein Tag vorbei & wenn sie den Tag reflektieren, werden sie sich zu 90 % an Dinge erinnern, die nicht gut gelaufen sind, Sachen über die sie sich geärgert haben, was sie (wieder) nicht geschafft haben und und und. Drehen sie den Spieß doch einmal um, denn wem nützt dieses ganze negative Gedenke? Ihnen bestimmt nicht & sie schließen so den Tag mit einer negativen Stimmung ab & bleiben in einer Negativ-Denk-Spirale. In ihrem hektischen Alltag gehen schöne Momente einfach oft unter & wir können sie nicht mehr erkennen. Damit sie Glücksmomente wieder erkennen können, gebe ich ihnen eine kleine aber sehr wirkungsvolle Übung mit an die Hand, um öfter Freude & schöne Dinge wahrzunehmen. Positive Gefühle machen uns fröhlich & verändern auf Dauer auch unser Denken ins Positive.
Übung: Kaufen sie sich eine Packung Bohnen, Erbsen oder Perlen, was ihnen am meisten Freude bereitet oder am einfachsten zu besorgen ist. Stecken sie morgens, evtl. in ein kleines Säckchen, 10 Bohnen in ihre rechte Hosentasche. Nach jedem schönen Moment, der sie irgendwie glücklich gemacht hat oder sie sich gefreut haben & ein Lächeln auf den Lippen hatten, nehmen sie 1 Bohne aus der rechten Hosentasche & stecken sie in ihre linken Hosentasche.
Schöne Momente können sein: – ein lächeln von der Kassiererin
– das Zwitschern eines Vogels
– eine lustige Begebenheit mit ihrem Kind
– ein kurzes Gespräch mit einer Nachbarin oder Kollegin
– ein Spaziergang in der Natur oder was immer sie auch fröhlich
stimmt.
Zählen sie abends die Bohnen & erinnern sie sich noch einmal an die Momente, die sie fröhlich gestimmt haben. Üben sie dies für mehrere Tage & wenn es ihnen Freude bereitet, gerne länger. Sie werden nach & nach merken, dass ihr Tag doch besser war als gedacht & bekommen wieder mehr Feingefühl für die kleinen Dinge des Lebens, die Freude bereiten. Anfangs sind es vielleicht nur 2-3 Bohnen, aber sie werden bald merken, dass sie die kleinen Dinge wieder mehr erkennen & wertschätzen lernen. Somit wird sich auch ihr positives Denken einstellen.
Ich wünsche ihnen von Herzen viel Freude mit dieser Übung
Daniela Gesing